Reisetag

Es geht los. Fast 5 Monate Vorbereitung liegen hinter mir. Reiseführer studieren, Informationen über Orte sammeln, Liste mit Orten machen, die ich gerne besuchen würde, Reisverbindungen checken. 

Dann die ganze Leier mit Infos vom Auswärtigen Amt über Einreisebestimmungen, Covid-Entwicklungen, Impfempfehlungen und Visa - Anträgen.

Und dann wurde aus dem Puzzle ein erster Plan. Die Corona-Bestimmungen sind mittlerweile extrem gelockert, dafür verschärfen sich die Einreisebestimmungen. Man kommt fast in kein Land mehr, wenn man kein Rückflug- oder Weiterflugticket hat. Das macht es nicht einfacher. 

Und dann die Packliste. Ich reise wieder mit Handgepäck. Inzwischen sind die „Extra“-Tarife fast so hoch wie der Flugpreis. Extras sind Gepäck, Sitzplatzreservierung, Essen und Express-Check-In. Wenn ein Ticket 200€ kostet, muss man für das Gepäck 70€ rechnen, dann der Sitzplatz mit 50€ und eine Mahlzeit noch mal mit 30€. Spaß macht das nicht. Also nehme ich Handgepäck, lasse mir einen Sitzplatz zuweisen und esse nichts. Handgepäck, das sind manchmal 10kg, oft 8 kg und in Australien 7 kg. Und die Australier wiegen die Gepäckstücke vor dem boarden. Schweinebacken!!

Also wiege ich wieder jedes T-Shirt und versuche, mein Reisegepäck zu minimieren. 

Und jetzt bin ich fertig. Ich habe bisher 3.254 € für Flüge ausgegeben und 2.013€ für Gasthäuser und Airbnb - Zimmer. Australien, USA / Südamerika und Neuseeland sind extrem teuer. Während ich in Bangkok für eine Übernachtung mit 8€ dabei bin, zahle ich in Australien 68€ und in den USA 57€ pro Nacht. 

Dann habe ich noch ca. 1500€ für ‚Sonstiges‘ auf dem Zettel. Das ist das Wohnmobil in Neuseeland und geschätzte Übernachtungskosten auf Campingplätzen. 

Bisher habe ich incl. Visakosten ca. 75€ pro Tag ausgegeben. Jetzt brauche ich noch was zu essen und zu trinken, Bustickets und Eintrittskarten bei Besichtigungen. Ich denke, ich werde bei 125-150€ / Tag auskommen. Wie gesagt: teure Länder!

Aber ich bin bereit. Und nervös, wie immer vor der Reise. In Indonesien erwartet mich schlechtes Wetter (Regen) und ich bin sehr gespannt, wie es mir in Neuseeland gehen wird. Ganz alleine, wahrscheinlich kein Internet, im Auto schlafen bei ziemlich niedrigen Temperaturen? Wohnmobil ist neu für mich. Auf der linken Seite Auto fahren auch. 

Es geht los.




Der Wecker stand auf 6 Uhr, aber ich war schon 1/2 Stunde früher wach. Duschen, Frühstück, Zeitung lesen. Meine Daggi ist sehr solidarisch kurz nach mir am Frühstückstisch.

Ich bin nervös.

Noch mal kurz checken: Abflugszeit, S-Bahn, Pass, Tickets.

Habe ich schon erwähnt, dass ich nervös bin? 

Mein „Kampfanzug „ für heute: Sandalen mit Socken, Bermudas, T-Shirt, Cap und Softshell-Jacke.

Draußen sind es -4 Grad.

Habe ich schon erwähnt, dass ich bekloppt bin?

Die S-Bahn, die am zugigen Bahnhof Völklinger Straße ankommen soll, hat 10 Minuten Verspätung. 10 kalte Minuten.

Aber sie bringt mich zuverlässig und schnell zum Flughafen. 

Ich habe reichlich Zeitpuffer und den brauche ich auch. Der Security-Check ist erfreulich leer, deshalb kann die Kontrolleurin sich Zeit für mich nehmen. 

Sie packt meinen gesamten Rucksack aus, ohne das Bernsteinzimmer zu finden. Auch eine intensive Examinierung meines Shampoo-Fläschchens bringt keinen Erfolg. Ich bekomme eine Plastikwanne mit viel Zeugs und meinen Rucksack zurück. Die anderen Reisenden wissen jetzt, was ich dabei habe.

Dann kommt meine Umhängetasche. Hier ist sie zielgerichteter. Sie sucht das Taschenmesser. 

Ich zeige ihr, wo sie es suchen kann und hinterlistigerweise hat sich das Ding da irgendwo verfangen.

Sie bekommt es nicht raus und der Stau hinter mir wird länger. 

Natürlich ist das Messer konform mit den Sicherheitsbestimmungen, es ist schließlich schon mal um die Welt gereist, aber das wusste die Frau erst, nachdem sie selber nachgemessen hat. 

Nun nutze ich den ausgepackten Rucksack, um auch die Jacke und die Mütze wegzupacken; der Flughafen ist schließlich angenehm klimatisiert.

Oops, das war zu schnell. Es kommt eine Durchsage: nur 1 Gepäckstück! Mist. Also: Jacke raus und Schultertasche in den Rucksack gewürgt. Boarden, dann Rucksack wieder auspacken und Tasche rausholen. So wird einem das Warten nicht lang…

Reihe 30 und Mittelsitz. Man kann nicht immer gewinnen. 

Nach kurzem Flug lande ich auf dem beeindruckend großen Züricher Airport. Freundliche Leute helfen mir ins Internet und so kann ich mir die Zeit hier vertreiben. 

Jetzt folgen lange Stunden auf dem Weg nach Bangkok, wo ich dann morgen gegen 6:00 Ortszeit landen werde. Daher schließe ich diesen Eintrag für heute und mache morgen weiter.


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