Ankunft auf Honolulu

Irgendwas geht immer schief. Warum auch heute nicht? 

Abends in Auckland habe ich noch eine Kleinigkeit gegessen, mit Daggi gesprochen und mich dann auf dem Weg gemacht. Zum Glück hatte es aufgehört, zu regnen und so waren die 300m kein Problem. 


Doof fand ich, dass das Büro, wo man normalere Tickets kaufen kann, geschlossen hatte.

Doof fand ich, dass an der Haltestelle niemand stand. 

Und doof fand ich auch, dass weder ein Fahrplan da war, noch, dass ein Bus kam. Ich hatte nur die Aussage: alle 30 Minuten.

Aber nach ein paar Augenblicken kam dann ein weiterer Reisender und stellte sich an die Haltestelle. Ich war nicht länger alleine.

Um 5 nach 8 (fast eine halbe Stunde gewartet) kam der Bus. Fahrgäste stiegen aus, der Fahrer auch. 

Auf unsere fragenden Blicke meinte er: ich bin der 8:30 Bus!

Mein Warte-Kollege meinte: der 8:00 war aber nicht da! Darauf der Fahrer: ich bin der 8:30 Bus!


Na ja, das wurde jetzt knapp, vor allem, weil ich online nicht einchecken konnte. Wie ich später erfuhr, wegen der Esta (ähnlich wie ein Visum) und wegen der Corona-Zertifikate.


Aber egal. Jetzt stand ich erst mal mit dem Kollegen und schaute dumm aus der Wäsche. 

Der Kollege ging dann weg, ich denke, er hat sich einen Uber genommen. Als ich das merkte, bin ich hinterher. Man kann sixh das Ding ja teilen. Aber dann fiel mir ein, dass ich in Bar nur noch 10$ hatte, damit kam ich nicht weit. Den Bus konnte man mit Karte bezahlen. 

Um 8:15 kam dann der Fahrer zurück. 

Einsteigen! 

Und tatsächlich fuhr er eine Viertelstunde zu früh mit mir als einzigem Fahrgast in einem riesigen Doppeldeckerbus los. 

Zuerst hielten wir am Domestic-Terminal und es war eindeutig, dass er die einsteigenden Fahrgäste zur Eile aufforderte. 


Super Typ. Das sind Dinge, die einem hier öfter passieren können: freundliche und sehr hilfsbereite Leute!

Und m Airport? Da stand mein Warte-Kollege in der Schlange genau eine Position vor mir. Glücklich war er nicht. 


In der riesigen Schlange beim Check-in stand eine Gruppe Tahitianer vor uns. Sehr hübsche Frauen und auch gutaussehende, jüngere Männer. Alle hatten das gleiche Shirt an mit „Tahiti“ drauf, daran habe ich sie erkannt. Das waren mindestens 10 Personen mir unglaublichen Mengen an Gepäck. 






Weiter hinten in der Halle war eine weitere Gruppe aus Tahiti. Die hatten 2 Ukulelen dabei und sangen die ganze Zeit irgendwelche Lieder. Teilweise tanzten bzw. schunkelten sie dazu. Das war unheimlich toll. Sehr freundliche Melodien, sehr schöne Stimmen, der ganze Flughafen war trotz der Schlangen irgendwie gut drauf. 


Als ich dann am Gate war, verflog die gute Laune allerdings leider. 

Da stand eine Waage…..




……falscher Alarm. War offensichtlich nur Deko.


Es war ein großer Flieger und ich hatte leider einen Fensterplatz. 




Und es war ein kinderreicher Flug. 

Kleine Kinder.

Kleine, sehr laute Kinder. 

An schlafen war nicht zu denken.

Die Beinfreiheit war ok, aber es war sehr kalt im Flugzeug. Ich hatte das letztens schon bemerkt, auf dem nächsten Flug ziehe ich mich wohl auch wärmer an.


Ich sitze am Fenster, aber zu sehen gibt es nichts. Erstens ist es dunkel, zweitens ist da unten nichts. Laut Infoscreen überfliegen wir Tonga, Pago Pago und Pangai (so ungefähr). 

Es sind über 400 Leute im Flieger und nach der Landung stehen alle schon bei den letzten Metern im Rollen auf. Das war in Indonesien viel disziplinierter. Ich sitze auf 41J, d.h., ich werde auch bei der Immigration warten müssen. 

Aber egal. Ist ja ein geschenkter Tag!


Auf dem Airport ging es auch ziemlich chaotisch zu. Lange Schlangen bei der Einreise, aber die klappte bei mir schnell und reibungslos. Als ich durch den Zoll wollte, achtete ich nur auf den kleinen, wirklich netten Beagle von der Drogenfahndung, als ein Zöllner hinter mir herlief und rief: your luggage! You forgot….No, all good! Ich zeigte auf meinen kleinen Rucksack und grinste. Er auch. Der dachte wohl, ich sei ohne mein Gepäck durch den Zoll gegangen.


Draußen wollte ich dann jemanden fragen, wo den hier der Bus nach Waikiki ginge, aber der Typ war super unfreundlich. 






Ich ging auf gut Glück und fragte eine Frau an einer Bushaltestelle. Und hatte Glück. Genau hier fährt der 20iger. Jackpot. Als Senior brauche ich abgezählte 1,25$, es würde kein Wechselgeld geben. Das hatte ich natürlich nicht. Da schenkte mir die Frau einen Quarter. 


Das wiederum war ein guter Anfang!


Wie ich dann erfuhr, war sie aus Florida, lebte aber schon ein paar Jahre auf Maui. Sie hat noch mehr erzählt, aber für 25 cent habe ich mir nur die beiden Sachen gemerkt. 


Ein nettes Detail fiel mir noch im Bus auf. Wenn man beim nächsten Stopp anhalten will, zieht man die Reißleine. Wie früher bei uns die Klingel in der Straßenbahn, mit der der Schaffner Signale gab. 

Die Fahrt ging an der Küste entlang und wir kamen auch an einem Trump-Tower vorbei. Wir sind in Amerika!


Von der Bushaltestelle waren es auch nur ein paar Schritte bis zum Hostel.

Einchecken konnte ich nicht, das hing erst ab 14 Uhr. Egal. Ich warf mein Gepäck ab und ging erst mal an den berühmten Waikiki-Beach. 

Hier ist gute Laune angesagt. Hübsche Frauen, unzählige Leute mit Surfboards, sehr klares Wasser und selbst heute, bei wenig Wind, ganz gute Wellen zum Surfen. 










Aber erst mal um das leibliche Wohl kümmern. Die Suche nach einem Supermarkt war nicht einfach. Es gibt „ABC-Märkte“, aber die sind sehr teuer. Und man bekommt bestenfalls Snacks dort. 

Aber da ich ohnehin die Gegend erkunden wollte, ging ich durch die Straßen. 

Und auch hier hatte ich den Eindruck: wir sind in Amerika.










Aber eines habe ich bei meiner kurzen Tour klarmachen können.


Anders, als in dem alten Karnevalsschlager behauptet wird 


(Es gibt kein Bier auf Hawaii, 

es gibt kein Bier!

Drum fahr ich nicht nach Hawaii

Drum bleb ich hier!)


GIBT es hier überall Bier!


Und die Suche danach beziehungsweise das Einkaufen machen viel Spaß!


Honolulu ist eine moderne Stadt. Ich bin auch leider nicht mit einer Blumengirlande und Hula-Musik empfangen worden. Sowas gibt es wahrscheinlich nur in den „besseren“ Hotels.












Nachmittags war ich am Strand. Der ist nicht groß und auch gut besucht, aber sauber. In den Wellen sieht man die Junior-Profi-Surfer. Es ist sehr beeindruckend, wie geschickt die die Wellen ausnutzen und mit welcher Kraft und Kondition die das wieder und wieder machen. 

Hier und heute waren es sehr braun gebrannte 12-15jährige Mädchen, die die Nase vorne hatten.










So toll ist der Waikiki-Strand ach nicht, aber vieles hier strahlt eine gewisse Lebensfreude und Leichtigkeit aus. Das hat was. Würde ich mir für zuhause auch mehr wünschen.


Ich habe jetzt 33.000km auf dem Tacho und ich habe heute die südliche  Hemisphäre verlassen. Ich habe also nicht nur die Datumsgrenze überschritten, sondern auch wieder den Äquator. 


Und noch mal: ich schreibe das jetzt um 14:30 Ortszeit am 21. März 23. Losgeflogen bin ich heute am späten Abend kurz vor Mitternacht. Und ich bin schon über 4 Stunden hier. Verstehe das, wer will….

Kommentare

  1. Was für ein süßes kleines Auto.Es erinnert mich an eine meiner Lieblings-amerikanisc(Growing Up Pains)hen TV-Shows, als ich ein Kind war .

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen