Heute bin ich also in Adelaide. Das Guesthouse ist ok. Alles sauber, vielleicht etwas laut. Es sind auch Kindergruppen hier.
Mein Zimmer ist auch gut. Es scheint ein Familienzimmer zu sein. Recht groß, ein Ehebett für Vati und Mutti und 1 Etagenbett für die beiden Kleinen.
Im Ehebett schläft Philippe, ein total netter Kanadier und über mir ist Raul aus Spanien. Auch ein sehr interessanter Typ. Ich habe es hier gut angetroffen.
6 Nischen mit Kücheneinrichtung
Kühlschränke
Fächer für Trockennahrung (alles immer mit Schildchen versehen)
Heute früh gab es dann auch noch Pfannkuchen. Ich habe einen Moment gebraucht, bis ich das Prinzip verstanden habe. Gestern an der Rezeption habe ich nur erfahren, dass es 2x pro Woche Pfannkuchen gibt.
Nach der ersten Tasse Tee sah ich dann jemanden mit Pfannkuchen vorbeikommen. In der Küche war es dann klar: man musste die sich selber machen. Der Teig war in Spritzflaschen! vorbereitet und daneben stand Öl aus der Spraydose! und Marmelade.
Das mit dem Öl ist übrigens sehr geil!
Schnell habe ich mir 3 kleine Pfannkuchen gemacht und noch einen Tee. Guter Start.
Meine erste Tour führte mich dann zum Central Market. Der ist so groß und so bunt wie die großen Märkte in Asien. Nur sauberer und nicht so geruchsintensiv.
Eine riesige Fress-Stadt. Ein wenig so, wie der Carlsplatz in Düsseldorf. Alles sehr nobel und sehr teuer. Viele kleine Ecken, wo man direkt was essen konnte und trotz der frühen Zeit war der Markt sehr voll und auch die, nennen wir sie mal Garküchen, waren gut besucht.
Wirklich mal ein Fest für Augen und Nase.
Weiter ging es dann durch die Fußgängerzone, die ich schon von gestern kannte. Nur, dass sie heute in Sonnenlicht getaucht war und es freundliche 22 Grad waren. Später sollten es 26 Grad werden, also Kaiserwetter!
Die Fußgängerzone ist so wie alle Fußgängerzonen, auch die Geschäfte gleichen sich. Hier war allerdings ein Straßenmusiker, der mit einer Stimme wie Joe Cocker nette Interpretationen von alten Pop-Songs zum Besten gab.
Kommt bei mit nicht oft vor, dass ich mir ein Brötchen kaufe und mich zum zuhören hinsetze. Nett!
Schweine plündern die Mülltonnen
Der nächste Besuch galt der Art Galerie of South Australia. Ich hatte keinerlei Erwartungen sondern wollte „nur mal schauen“. Vielleicht war ganz hinten im Kopf noch die sehr geniale Kunstausstellung in Melbourne, aber nur ganz hinten.
Um es vorweg zu nehmen: die Kuratoren, die hier für Ausstellungen oder Museen oder auch Zoos verantwortlich sind, sind Profis.
Auch hier haben sie ganze Arbeit geleistet.
Muscheln in Kanu
Es fing an mit Kunst der Ureinwohner, die die Malerei ihrer Vorfahren weiterführen und in unsere Zeit gebracht haben. Immer interessant, wenn in den Beschreibungen steht, wie der ursprüngliche Name des Künstlers ist (heute haben die überwiegend moderne, englische Namen) und von welchem Volk sie stammen.
Unter anderem wurde hier eine Meerjungfrau (ykwayawk) gezeigt. Die Bezeichnung „Meerjungfrau“ kommt natürlich von den „Balanda“. Das sind wir, die Nicht-Aborigines.
Abbild einer ykwayawk
Die ykwayawk leben in Bächen, Flüssen und Seen, können aber des Nachts auch an Land gehen. Und dann können sie auch von Menschen Kinder empfangen.
Ich liebe solche Geschichten!
Aber dann kam ich in die Abteilung der zeitgenössischen australischen Kunst und das fand ich total spannend. Teilweise skurrile Exponate, aber auch sehr phantasievolle Dinge. Es gab auch Ecken mit „alten“ Künstlern, z.B. Rodin.
Eine sehr gelungene Zusammenstellung und man fragte sich immer, was wohl im nächsten Raum auf einen wartete. Es ist sehr schwer, zu beschreiben, wie die Ausstellung auf mich gewirkt hat, und die Fotos geben es auch nicht her, weil es oft Exponate waren, die nur im Raum gewirkt haben.
Auch ziemlich besonders…
Oder es gibt eine Plastik, da verhüllt ein Tuch eine Person. ICH weiß, dass das aus Marmor gearbeitet ist, auch das Tuch. Nur die Kordel unten ist aus Kunststoff. Auch hier liefert das Foto nichts.
Alles in allem eine tolle Ausstellung. Ich habe von Kunst so wenig Ahnung, dass es mir noch nicht mal etwas ausmacht, aber hier hatte ich wirklich eine tolle Zeit.
Aber das war noch nicht alles.
Es gab noch eine Sonderausstellung von Andy Warhol. Sonderausstellung heißt: nicht im Preis enthalten, also noch mal löhnen. Und zwar nicht zu knapp. Andy lässt sich das gut bezahlen!
Ich habe dann tatsächlich gefragt, ob das eine richtige Ausstellung sei und nicht nur ein Raum mit 8 Bildern (habe ich alles schon erlebt), aber man hat mich beruhigt. Es würde sich lohnen.
Bei der Gelegenheit: es ist schon toll, wenn man die Landessprache spricht und sich vernünftig austauschen kann. In Thailand oder Indonesien wäre das deutlich schwieriger gewesen.
Aber zurück zu Andy. Noch eine Karte gekauft und: Treffer. Eine absolut spannende Fotoausstellung von Warhol. Gut zusammengestellt und spannend präsentiert. Viele bekannte Gesichter zu sehen, von Schwarzenegger über Rambo Stallone, Lennon, Minelli, Jagger, Hoffmann und auch Fassbender und Beuys und viele andere mehr. Super!
Auch toll inszeniert z.B. mit einer „Fototapete“.
Auch die Erläuterungen waren größtenteils hochinteressant. So hatte Warhol wohl Riesenprobleme, Sylvester Stallone zu fotografieren. Wie immer er ihn auch hinsetzte, es sah immer doof aus. Mal wirkten die Hände zu klein, mal die Nase zu groß. Er muss ziemlich lange an der Aufgabe gesessen haben.
In beiden Ausstellungen habe ich knapp 5 Stunden verbracht. Hat sich also gelohnt.
Werbung für eine Dali-Ausstellung
Später habe ich dann ein früheres check-in mit meiner morgigen Vermieterin klargemacht. Morgen wohne ich noch mal in einem Zimmer in einer Airbnb-Wohnung. Die Wohnung ist in Chinatown und die Vermieterin ist auch Chinesin. Kein Wunder.
Nun wollte ich mir eigentlich ein halbes Hähnchen gönnen. Ich hatte das unterwegs bei Coles gesehen und es war tatsächlich bezahlbar. Leider war, als ich kam, keines mehr da. Pech! Aber die Alternative war fast besser.
Salat!
Etwas Eisbergsalat, Zwiebel, Gurke, Tomate und ein „Cäsar“ Fertigdressing.
Ich hatte einen Riesenappetit auf frischen Salat. So etwas frisches hatte ich (außer Obst) schon lange nicht mehr. Leckkkker!
Also noch eine Nacht hier im Dorm und dann 2 Nächte in einem Privatzimmer.
Schön hier!
Ziemlich gute Ausstellung
AntwortenLöschenJa, ich denke, die hätte dir auch gefallen!
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