Irgendwie habe ich massive Probleme mit dem Blog. Das Hochladen von Bildern funktioniert nicht. Ich habe heute fast 2 Stunden lang alles Mögliche versucht. Mal schauen, wie es weitergeht. Ich bleibe dran!
Heute wollte ich mal nach San Antonio. Das ist das zentrale Viertel in Medellin. Es ist deutlich lebendiger als Poblado, aber auch weniger sicher. Aber tagsüber kann man das leichter nehmen.
Die Metro (höllenvoll) bringt mich schnell hin. Die Metro fährt hier als Hochbahn vielleicht 30-40m auf riesigen Stelzen durch die Stadt. Dementsprechend wuchtig sind auch die Stationen. Auf Straßenniveau halte ich noch mehr meine Sachen frat, als in der Metro. Hier ist es wirklich voll.
Aber es gibt „sichere“ Zonen. Da stehen zumindest Schilder und ich vermute auch Kameras. Ab und zu sieht man Polizisten.
Es ist ein Hexenkessel mit Passanten, Shops, mobilen und stationären Straßenhändlern und (nehme ich an) Taschendieben.
Es gibt hier auch viele Malls, und eine schaue ich mir auch an. Es ist das Centro Commercial Palacio National. Keine Ahnung, ob das mal ein Nationalpalast war, aber ich denke schon. Es ist von außen ein unglaublich prächtiges Gebäude, kann diesen Eindruck aber innen noch steigern. Unmengen von Säulen, offen und gleichzeitig verwinkelt gebaut, riesige Rolltreppen….
Ich gehe rein, einfach weil die Architektur Wahnsinn ist. Kaufen will ich nichts, einfach nur gehen und staunen. Und das kann man hier. Es sind viele kleine Shops, die wahrscheinlich in den unzähligen Büros,untergebracht wurden, die es hier mal gab. Die Haupthalle läuft hinten spitz zu, öffnet sich aber zu einer zweiten Haupthalle. Und eine Nebenhalle gibt es natürlich auch.
Der Blick von unten nach oben ist atemberaubend. Wirklich eine außergewöhnliche Architektur.
Die unteren 2 Etagen und das Erdgeschoss sind Shops, die oberen Geschosse stehen leer oder werden vielfach als Ausstellungsfläche für Kunstgalerien genutzt, die hier ihre Werke präsentieren. Und da sind wirklich ein paar nette Sachen dabei. Sehr schön ein Künstler, der in immer der gleichen Technik Sexstellungen präsentiert. Die Aktiven sind mit Tüchern verhüllt, aber sicherheitshalber ist immer ein kleines Bild beigefügt, wie das Ganze funktionieren soll.
In der nächsten Straße kaufe ich mir einen Kaffee. Das wollte ich immer mal probieren. Hier laufen sehr viele Leute mit kleinen Karren voll mit Thermosflaschen herum. Und die verkaufen in kleinen Bechern Kaffee to go.
Und heute auch an mich. Unweit vom Kaffeegeschäft stand ein Tisch, auf dem ein primitives Roulette gespielt wurde. Der Spielplan war kleiner als das Original und eingesetzt wurden Metallscheiben und teilweise auch Bargeld.
Als ich auch nur daran dachte, mein Handy rauszuholen, stand sofort ein vierschrötiger Typ vor mir und sagte: NO!
Ok, wahrscheinlich hatten sie ihre Spiellizenz zuhause vergessen. Aber der Typ schien es sehr ernst zu nehmen. Ich ging erst mal weg und drehte dann irgendwann um. Ich fotografierte zum Schein ein paar Gebäude und, weil es sich so ergab, auch einige von den Mädchen, die hier in Massen am Straßenrand standen und wenig zu tun hatten.
Zweiteres natürlich so diskret wie möglich.
Aber ich war nicht vorsichtig genug. Eine Frau kam hinter mir her, und sagte etwas. Sie zeigte dabei auf die Kamera. Allerdings hatte ich sie nixht fotografiert.
Ich ging weiter und versuchte, das Roulette auf‘s Bild zu bekommen, aber es war schwierig. Trotzdem kam kurz darauf ein Typ hinter mir her und wollte die Bilder sehen.
Zeit, wegzugehen.
Das hätte schief gehen können.
Zum Ausgleich wendete ich mich jetzt wieder der Kultur zu. Das Museo de Antioquia wollte besucht werden.
Das Museum und ein riesiger Park waren von der Polizei abgesperrt und als Schutzzone ausgewiesen. Im Parkstanden viele sehr große Statuen von Botero, die natürlich im Freien ganz anders wirken, als in Räumen. Vor fast jeder Statue stand eine kleine Schlange von Leuten, die ein Selfie wollten.
Ich natürlich auch.
Das Museum war nicht so toll. Eine komplette Etage mit Werken von Botero, aber sein Stil ist eigentlich immer gleich, da wird man schnell müde.
Die anderen Exponate waren zeitgenössische Malerei, aber da war nichts dabei, was mich irgendwie berührt hätte. Na ja, Versuch macht kluch….
Von dem Museum aus konnte man den Kulturpalast schon sehen.
Eigentlich ist das ein Arbeitsgebäude, innen drin sind also viele Büros, in denen Menschen arbeiten. Aber man kann hinein und das lohnt sich.
Ein wunderbares Gebäude mit außergewöhnlicher Architektur. Schöne Gänge mit reichverzierten Holztüren. In manchen Räumen Kunstwerke, in anderen Szenenfotos aus Schauspielen. DAS gefiel mir schon besser. Ich ging durch das tolle Treppenhaus bis oben. Bekam einen super Blick in den großen Saal und zum Schluss auch noch einen Blick von der Dachterrasse auf die Stadt.
Ich bin dann noch eine Zeit lang kreuz und quer durch die Innenstadt gegangen. So viele Leute, wie hier unterwegs waren, sieht man bei uns höchstens vor Weihnachten, wenn wieder ganz Holland in der Stadt ist. Aber ich habe das Gefühl, meine Habseligkeiten ganz gut im Griff zu haben. In einem großen Bogen, vorbei an der Einschienigen !Straßenbahn, gehe ich wieder zu der Metro-Station zurück. Und ein paar Stationen weiter bin ich schon wieder in Poblado. Es war heute nicht so heiß wie gestern, hat aber auch wieder nicht geregnet.
Die Menschen an diesem Ort kümmern sich um das Recht am eigenen Bild?
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