Streifzug durch Waikiki

Ich habe herrlich geschlafen. Tief und fest. Großartig. Bevor ich aufstand, sind 2 Mädels ausgezogen: ich habe nichts gehört.


Gestern Abend habe ich noch lange mit einem sehr netten Franzosen, einer Amerikanerin und einem Holländer zusammengesessen. Wir haben uns gut unterhalten. Nur der Holländer war wortkarg. Er schaute die ganze Zeit Youtube - Videos. Damit wollte er Surfen lernen, lachte aber selber darüber. Aber klar, versuchen kann man das.




Ich begann den Tag mit einem gemütlichen Spaziergang am morgendlichen Strand entlang. Auf den ersten 200m schützt eine Mauer im Wasser vor den Wellen. Also ein kindersicherer Strand. Aber später wurde mir klar: hier werden ALLE vor den Surfern geschützt. Weiter hinten, wo keine Mauer mehr ist, kommen Surfer such schon mal unkontrolliert in den Bereich, wo man sich abkühlen will.

Das Wasser ist übrigens sehr warm. Für Daggi supergut, bei mir ist es so an der Grenze. Es ist noch erfrischend, aber man muss nach 5 Minuten wieder rein.

Diese Erfahrung sollte ich aber erst am Nachmittag machen. Jetzt war ich auf dem Weg zu Donald. 

In diesen Tagen machte ja das Gerücht die Runde, dass Donald Trump verhaftet  werden sollte, und da wollte ich wenigstens noch ein Selfie vor dem hiesigen Trump Tower machen.




Bin in der Lobby, aber Donald ist nicht da…

In das Wlan komme ich auch nicht….😩

Mission erfüllt. 


Als nächstes interessierte mich das Militär-Museum. Ich bin jetzt kein Kanonen-Fan, aber ich war ein wenig neugierig, wie sich die Army hier darstellt.










Das Museum war in einer alten Festung untergebracht, die auch schon zu Pearl Harbour Zeiten existierte. Pearl Harbour ist 15km von hier entfernt, aber ich fürchte, es ist heute noch Sperrgebiet und was sollte es da schon zu sehen geben.

Also lieber dieses Museum.

Draußen standen Kanonen, Panzer und ein alter Heli. 

Der erste Teil war dann ein Heldengesang auf die Ingenieure, ohne die es Hawaii ganz wahrscheinlich nicht mehr geben würde. Die gebauten Häfen dienen natürlich der Wirtschaft (wessen?) und viele modernere Bauten schützen Küsten vor Stürmen und Überschwemmungen.






Das mag ja alles richtig sein, aber der Autoverkäufer im Hawaiihemd, der das verkauft, wirkt eindeutig wie Jimmi Glitschi!

Und da sich die Ingenieure der Army hier selber beweihräuchern, kommt natürlich die restliche Army nicht sooo toll dabei weg. Ohne die Ingenieure liefe hier nichts.












Ich weiß, das steht weiter oben auch schon, aber hier im Museum wird das auch wiederholt.

Tiefer unten wird es dann spannend. Das Museum ist in den Bunkerräumen untergebracht und das ist schon eine seltsame Atmosphäre. Enge Gänge und alles ohne Tageslicht. Viele Gittertüren. Spooky!

Die Dokumentation ging los mit der Ausrottung Verhinderung, dass die indigene Urbevölkerung den neuen Siedlern aus Amerika irgendetwas tut. Die Spanier hatten damit begonnen, aber nach dem Sieg der Amis haben die dann Quasi den Deckel drauf gemacht.












Waffengattungen werden beschrieben und man merkt, wie stolz die Amis auf ihre Streitkräfte sind. (Ehemalige):Angehörige der Army zahlen auch überall stark verminderten Eintritt, wenn sie nicht sogar umsonst reinkommen.

Kriege werden kurz beschrieben und beim WWII z.B. wurden erbeutete Erinnerungsstücke gezeigt.










Ziemlich viel wurde zu Vietnam gesagt. Erst jetzt ist mir klar, wie feige und hinterlistig die Vietnamesen ein schnelles Ende des Krieges verhindert haben. Selbstgebastelte Waffen und nicht standardisierte Landmienen haben die verwendet. Vergessen wurde leider der Punkt, dass die Amerikaner tonnenweise Bomben über bewohntem Gebiet abgeworfen haben, weil sie dem amerikanischen Steuerzahler nicht Rede und Antwort stehen wollten, wenn sie mit dem ganzen Zeug zurückgekommen wären. 

Ich war ja vor Jahren mal in dem Museum über den Vietnamkrieg in Saigon. Da wurde das tendenziell anders dargestellt.




Bei all diesen Geschichten, die die Ausstellungsstücke erzählen, steht immer eines im Vordergrund: Man will sein Volk verteidigen, beschützen und vor jedem Unbill retten. 

Ist klar.



Mir sind mehrere eindeutige Veteranen aufgefallen, die stolz und zufrieden auf die Exponate schauten und beifällig nickend an die gute alte Zeit zurückdachten. Einer erklärte auch seiner Frau mit Stolz in der Stimme eine der Waffen und wie die funktionierte.  


Ich bin in Amerika. 


Ich musste mich als Besucher registrieren und dabei auch mein Herkunftsland angeben. Als ich rausging, sagte der Pförtner-General: Dankeschön und Auf Wiedersehen! 


Ich bin in Amerika.


Kurze Pause bei einem Eis im McDonalds und dann in den Bus Nr. 20 nach Chinatown. Der Reiseführer wollte das so. Ich kenne den 20iger schon von der Fahrt vom Flughafen hierher. 

Zugelassen auf der Strecke sind nur ältere Busse, die keine, ich wiederhole: keine Federung haben.

Als Fahrer werden nur sehr schlecht gelaunte ältere Damen eingestellt, die kein Wort sagen, einen dafür aber bitterböse anschauen. 

Die Fahrt dauert fast 1/2 Stunde, dann bin ich da.

Niete.

Ich habe eine Niete gezogen. Das, was hinter dem hochtrabenden Schild „Chinatown“ war, waren ein paar (nicht sooo viele) normale chinesische Märkte. Nichts aufregendes, eher langweilig. Ich war in 2-3 Märkten, aber auch die waren uninteressant. Schade.









Das einzig lustige: ich habe mir einen Apfel gekauft, und vor dem Verzehr habe ich den an meiner Hose abgerieben. Ein Typ, der an der Wand lehnte, sah das und lächelte. Ich sagte, dass ich den saubermachen würde und er lachte, entblösste dabei seine nicht vorhandenen Zähne und meinte: ich könnte den Apfel ja essen, er aber nicht mehr. 

Irgendwie nett, wie der mit seiner Einschränkung umging. 


Erst mal bin ich zurück ins Hostel. Leider habe ich neue Mitbewohner und zum 1. Mal habe ich unangenehme Leute im Zimmer. 3 sehr laute Amis, so Mitte 30, die ihr ganzes Zeug im Zimmer verteilen, laut Musik anhaben und dabei telefonieren. 

Na ja, noch eine Nacht.








Ich habe mir dann meine Badehose angezogen, mir im Hostel ein Standtuch und einen kleinen Strandstuhl geliehen und habe mich auf den mehrere Meter langen Weg zum Beach gemacht. 

Da habe ich mir ein kleines Plätzchen gesucht, mich niedergelassen und die Kopfhörer aufgesetzt. Den Rest hat dann die Sonne erledigt. Es war nicht ganz so heiß wie gestern und man konnte es gut aushalten.

Vielleicht nicht der schönste Strand der Welt (das ist immer noch Ngapali Beach in Burma), aber sehr sehr schön.

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