Monkey Island

Monkey Island


Gestern Abend bin ich dann „aus Spaß“ noch mal zum Geldautomaten gegangen und habe versucht, Cordobas abzuheben.

No Problem. 2500 Cordobas hat er ohne Murren ausgespuckt. Muss ich das verstehen?


Ich war dann auf der Touristenmeile essen, weil das irgendwie am einfachsten war. Im Dunkeln will ich nicht zu viel herumlaufen, und morgen frage ich vielleicht noch mal meinen Vermieter. 

Als ich dann ins Hostel zurückkam, saß da das Tschechische Pärchen, das schon bei der Stadtrundfahrt dabei war. 

Nette Leute. Und wir haben dann zusammengesessen und gequatscht, bis der Eigentümer des Hostels kam und uns bat, aufzuhören. Andere Gäste hätten sich schon beschwert.

Ooops!

Wir haben natürlich sofort das Feld geräumt, aber es war ein total netter Abend!


Es ist heiß hier, aber ich habe trotzdem nur mit Ventilator gut geschlafen. 

Es gab ein kleines Frühstück und danach bin ich dann noch mal auf den Markt gegangen. Da ist natürlich morgens mehr los, als mittags. Ich wurde auch nicht enttäuscht, nur gegenüber asiatischen Märkten ist das hier ein Markt in einem Land, in dem viel Fleisch gegessen wird. Und Hühnerfleisch oder Schweinefleisch ohne Kühlung…..










Aber es war wieder ein Erlebnis. Danach habe ich erst mal an der Plaza einen Kaffee getrunken. Die Stimmung hier ist schön und viele ältere Männer sitzen hier und quatschen. 

Zum Convento y Museo de San Francisco ist es ein Stück zu laufen, aber was tut man nicht alles für die Kultur. Das Gebäude selber ist schon sehr repräsentativ. 


Die komplette Stadt ist hier als Modell aufgebaut



Das sind wahrscheinlich die Türen aus „Monster AG“



Innen wird dann etwas über die Glaubensgeschichte der Kirche und über regionale Bräuche berichtet. In so einem sehr katholischen Land ist natürlich Weihnachten und Ostern DAS Ding. So werden hier vom 24.12. bis zum 6.1.  jeden Morgen vor der Kirche die Hörner geblasen, die den ersten Schrei des Jesuskindes repräsentieren sollen. 








Ansonsten wird natürlich viel Kirchenzeug gezeigt und auch noch mal auf die Historie der Stadt hingewiesen. Die älteste Stadt Nicaraguas ist nämlich so alt nicht, sie ist nämlich seit ihrer Erbauung in 16. Jahrhundert 3 mal komplett niedergebrannt und wieder aufgebaut worden. Captain Morgan war wohl der erste, der die Stadt dem Erdboden gleich machte und der Söldnerführer Walker der letzte. Walker kam aus den USA und stellte sich und sein 1000 Mann starkes Söldnerheer in den Dienst der Stadt Leon, die damals in einem unerbittlichen Kampf mit Granada lag. Er verhalf der Stadt zum Sieg und setzte sich dann aber selber an die Spitze. Als die Bürger ihn dann vertrieben, setzte er die Stadt systematisch in Brand und sprengte die Kirchen. 

Im Nachhinein wurde die Stadt dann aber nach den alten Plänen wieder aufgebaut. Es gibt nur noch wenige Original-Mauern in dem Ort. 

Auf dem Weg zum Jetty kam ich auch noch an der Iglesia de Guadelupe vorbei. Eine Kirche, die (für ein Katholisches Gotteshaus) erfreulich hell ist.






 Und , was ich in diesen warmen Ländern immer sehr schön finde: dadurch, dass die Türen offen stehen, sind oft Singvögel in den Gebäude. 


Am Jetty leider die Enttäuschung: keine Rundfahrten möglich. Nur am Wochenende (Sonntag). Schade. Unweit von hier sind ca. 300 keine Inseln, die man teilweise gut besuchen kann. Pech.

Nun hatte ich Hunger (ein wenig) und bin noch mal zum Markt gegangen. In einer Comida bin ich aber an meine Grenzen gestoßen. Ich habe gut verstanden, dass die Frau von mir wissen wollte, was ich essen möchte. Ich konnte ihr aber nicht vermitteln, mir einfach zu sagen, was sie anbieten könnte. So verlief das Gespräch im Nichts und ich kaufte mir in einem anderen Laden einfach eine Hühnerkeule. Auch nicht schlecht!


Eine generelle Erkenntnis konnte ich aber noch gewinnen. Den Unterschied zwischen „Mi Amigo“ und „Mi Amor“

Mi Amigo sagen jüngere Frauen, die ihre Dienste anbieten wollen. Mi Amor sagen ältere Frauen, die Textilien, Snacks oder Souvenirs anbieten. Allerdings wird Mi Amigo auch von Männern ohne sexuellen Hintergrund verwendet. 


Und, was auch schön ist: es gibt hier viele Hunde. Sie sehen alle ziemlich gleich aus und scheinen aus einer Linie zu stammen. Sie streunen durch die Straßen und auch durch den Markt. Es sind unheimlich viele. Manche von ihnen sind auch nicht gut ernährt, deshalb gehe ich davon aus, dass es alles Streuner sind. 

Aber sie sind still. Sie bellen nicht, sie schnüffeln nicht, sie laufen einfach an einem vorbei. Sehr angenehm. Wenn ich da an die Hunde in Thailand denke….


Am späteren Nachmittag habe ich dann mit Veronika und Christoph (das ist das Pärchen aus Tschechien)  einen Ausflug unternommen. Direkt bei Granada gibt es in dem Lago Cochibolca über 350 kleine Inseln, und das gesamte Gebiet ist als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Es gibt hier eine Menge verschiedener Vögel und  viel Natur, die es zu entdecken gibt. 

Per Taxi geht es zu einem Anlegeplatz im Osten der Stadt und hier steigen wir um in ein Motorboot.

Ein junger Mann ist unser Fahrer und Guide.


Vogelnester







Und er macht seinen Job wirklich gut. Nicht nur, dass der Außenborder sehr leise ist, nein, er dreht den Gashahn auch nicht auf. Wir fahren teilweise im Standgas langsam durch die enge Inselwelt. 

Und das war wirklich Hammer. 350 kleine Inseln, die durch einen Vulkanausbruch vor 20.000 Jahren entstanden sind. Früher waren sie im Privatbesitz von Menschen hier aus der Gegend.  


Brüllaffe








Jetzt haben sich hier Amerikaner, Chinesen und Nicaraguaner asu dem ganzen Land eingekauft. Früher bekam man eine Insel für ca. 25.000$, heute kosten die, in Abhängigkeit von dem Haus, was draufsteht, zwischen 300.000$ und über 2.000.000$, aber Luxusinseln mit Pool und Elektrizität und Wasser sind nach oben offen.










Andererseits: eine Eigentumswohnung in Düsseldorf kostet auch schnell 350.000€…….

Aber es ist phantastisch. Wir gleiten langsam zwischen den Inseln durch und unser Führer weiß, welche Insel wem gehört oder welche gerade zum Verkauf steht. Er ist auf einer Insel aufgewachsen, weil seine Eltern für einen reichen Nicaraguaner auf die Insel aufpassen und neben der Villa des Millionärs ein kleines Häuschen haben. 








Die Vogelvielfalt überfordert mich schier. Über die Kormorane und Störche rede ich nicht, da sind viele Ibisse und vor allem Kingfisher und jede Menge anderer Vögel, die geschickt auf den Wasserpflanzen laufen können.

Ein Highlight ist sicher auch der Brüllaffe, der durch die Bäume turnt. Er ist erstaunlich klein und dafür ist sein Brüllen / Fauchen erstaunlich laut. Beängstigend. 










Ein Highlight der Tour ist Monkey Island. Eine winzige Insel, die von Spider-Monkeys bewohnt wird. Die Kollegen toben durch die Äste und lassen sich bereitwillig füttern. Superschön. 












Ein toller Ausflug mit einem netten und sachkundigen Führer. 

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