Reise nach Cartagena
Heute habe ich Zeit. Der Bus geht erst um 10:15. das heißt: gaanz gemütlich frühstücken und danach packen und unter der Klimaanlage abhängen. In Cartagena sollen es 34 Grad sein.
Der Busbahnhof ist an einer Tankstelle und nur 10 Minuten vom Hotel entfernt. Das Einchecken ist unproblematisch. Ich habe mein Ticket online gekauft, während die anderen Reisenden es hier bezahlen müssen.
Ich habe einen Einzelsitz und nach 5 Minuten kommt ein Angestellter und ruft uns per Namensliste einzeln auf. Die Spanischen Namen gehen gut, bei „Ingrid“ braucht er etwas und bei mir zeigt er die Liste und zeigt auf meinen Namen. Na ja, sooo schwer ist der auch nicht. Ich glaube, bei den anderen stand nur der Vorname, während ich online komplett ausgefüllt habe. Und das ist natürlich schwieriger.
Die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten. Dann standen wir im Stau.
Lange.
Nach ca. 2 Stunden hatten wir noch 3 Stunden des 4 Stunden langen Weges vor uns. Zum Glück hatte ich einen ganz guten Platz und konnte die Beine ausstrecken.
Ich habe sogar 1/2 Stunde gepennt. Auf dem Rücken liegend, mit offenem Mund. Bestimmt auch nicht schön. Und der Mund wird sehr trocken dabei.
Die Fahrt geht über eine riesige Bucht, die von einem sehr schmalen Streifen vom Meer getrennt ist.
Manchmal gibt es kleine, schmutzige Dörfer hier.
Die Fahrt ist sehr eintönig und dauert dann doch 5 Stunden. Aber ich bin verhältnismäßig gut dabei weggekommen, weil ich meine Füße ausstrecken und meinen Sitz etwas nach hinten kippen konnte.
An den Stränden von Cartagena vorbei kamen wir dann in die Stadt. Am Busbahnhof warteten dann schon viele freundliche Taxifahrer auf uns, aber ich hatte es vorher schon gecheckt: etwas mehr als 2 km zu laufen: dafür ärgere ich mich nicht mit den Leuten herum. Wieder ein Vorteil von kleinem Gepäck. Im Bus waren mehrere Leute mit großen Koffern, das kann man vergessen.
Ich wohne in Getsemani. Das ist ein historischer Stadtteil nahe der eigentlichen Altstadt. Hier ist es sehr touristisch. Andenkenläden, Kneipen, Boutiquen und andere Shops wechseln sich hier ab. Manche der Gassen sind für den Autoverkehr gesperrt, andere leider nicht. So hat man oft ein hupendes Auto hinter sich.
Schon auf dem Weg vom Busbahnhof ist mir die riesige, ca. 13 km lange Stadtmauer aufgefallen. Und dahinter das Fort. Beide werden wohl morgen drankommen.
Heute laufe ich erst mal durch die Stadt (Unesco Welterbe) und nehme die Eindrücke auf. Alte, kunstvoll gestaltete Häuser, viele Kirchen, Plätze und die herumlaufenden Touristen.
Schwarz ist es hier. Viel schwärzer, als in Medellin oder in Santa Marta. Die Karibik ist ziemlich schwarz.
Und es gibt hier viel zu essen und zu trinken. Ein Boccadillo mit Huhn, ein Kaffee, ein (nennen wir es mal) Getränk. Keine Ahnung, was es war, es war kalt und süß, milchig und fruchtig.
Man muss auch mal Risiken eingehen.
Das habe ich dann wenig später auch noch mal gemacht. Einen Fruchtcocktail. Der freundliche Kolumbianer hat vor meinen Augen Eis und Früchte reingetan und jede Frucht dabei benannt.
Apfel, Birne, Erdbeere, Mango, Marakuja, Banane und leider, bevor ich es verhindern konnte, Ananas. Dazu gestoßenes Eis, ein Pulver und 4-5 sehr bunte Säfte. Eine Geschmacks- und Vitaminexplosion.
In der Altstadt fand ich dann einen karibischen Foodcourt.
Offensichtlich feierte man irgendwas und der Schwerpunkt waren süße Speisen aus der Karibik. 2 große Reihen dieser Speisen waren aufgebaut und eine große Reihe mit typisch karibischen Gerichten. Da war viel Reis dabei, Krabben, Shrimps und Fisch. Es war noch sehr früh und die Leute (so wie ich) haben erst mal nur geschaut. Wenn man hier durch die Stadt läuft, thront über allem die Festung. 13 km Stadtmauer habe ich ja schon gesagt, aber die Gebäude der Festung sind ebenso prominent. Morgen…
An einer Kreuzung finde ich noch etwas, was man am Besten mit Biergarten bezeichnet. Tische und Stühle und es wird Bier verkauft.
Nett hier.
Ich sitze gemütlich unter einem Baum, der Wind weht, un dein eiskaltes Bier leistet mir Gesellschaft.
Könnte schlimmer sein.
Auf Empfehlung meines Wirtes gehe ich in ein Fischrestaurant und bekomme Ceviche. Es ist nicht das Original aus Peru, schmeckt aber herrlich frisch.
Einer Eingebung folgend, kaufe ich mir einen Cocktail. Viva Cartagena heißt er und ist sehr rot.
Und ich habe hinterher ganz schön einen im Timpen.
Ein karibischer Abend!
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