Beach
Ja, es ist schön lebendig hier. Gefällt mir! Allerdings: letzte Nacht bin ich um 3 Uhr aufgewacht, weil draußen immer noch die Hölle los war. Irre laute Musik (UmsUmsUms) und laute Schreie. Es hat etwas gedauert, bis ich wieder eingeschlafen bin. Und die Klimaanlage. Ich komme damit nicht klar. Auch mit 26 Grad ist sie noch viel zu kalt. Mache ich sie aus, ist es viel zu warm. Muss mich heute Abend mal mit befassen.
Nach dem Frühstück (lecker) bin ich raus. Draußen ist es totenstill. Kaum Menschen auf der Straße. Zuerst dachte ich, das ist so, weil Sonntag ist. Nein, das ist typisch spanisch. Wenn es heiß ist, bleiben die Leute im Schatten. Nur die Touristen…
Ich erkunde ein wenig den Handels- und dann den Yachthafen. In beide kann man leider nicht reingehen, schade. Im Yachthafen liegen erstaunlich wenig Segler. Komisch.
Es ist wirklich sehr heiß. Ein paar Straßenhändler sind unterwegs und ich könnte mich an diese kleinen Kaffeebecher gewöhnen. Die Händler mit den Thermosflaschen stehen fast an jeder Ecke und so ein kleiner Becher Kaffee geht eigentlich immer.
Heute wollte ich mir die Kathedrale und den Friedhof ansehen. Das mit der Kathedrale an einem Sonntag ist so eine mittelgute Idee. Das Gotteshaus ist bis zum letzten Quadratzentimeter besetzt und es findet einen sehr lautstarke Predigt statt. Schau ich mir das Ding eben morgen an. Hier waren eine Zeitlang die Gebeine von Simon Bolivar, dem Mann, der mehreren südamerikanischen Ländern zur Selbständigkeit verholfen hat und nach dem Bolivien benannt worden ist.
Sie sind allerdings nicht mehr da, weil man sie irgendwann mach Caracas in Venezuela gebracht hat, seinem Heimatland.
Der Friedhof ist etwas weiter draußen. Das stimmt nicht, denn Santa Marta ist ziemlich groß. Er ist außerhalb des historischen Viertels. So wird ein Schuh draus.
Das historische Viertel ist leicht zu erkennen. Außerhalb werden die Häuser direkt höher. Die 1-2 geschossigen Bauten charakterisieren die Altstadt.
Der Friedhof liegt also am Rand der Altstadt. Auch hier wieder ein Friedhof ohne grün. Alles ist sehr eng und die Wege sind Asphaltiert oder gepflastert. Große Grabmäler und Familiengräber dominieren den Friedhof. Und Grabwände, in die überwiegend kleine (Kinder)gräber eingelassen sind.
Der Friedhof ist sehr gepflegt, hat aber für mich nichts Schönes. Für mich geh ören alte Bäume und Büsche da hin.
Habe ich schon geschrieben, dass es heiß ist?
Ich beschließe, zum Strand zu gehen. Er ist klein, und es ist ein Familienstrand. Unzählige Eltern mit Kindern sind hier. Es wird viel geschrien (wir sind in Südamerika) und es ist unglaublich lebendig hier.
Es gibt ein paar nahezu quadratische Unterstände aus Metallstangen und Tuch, die mit Stühlen ausgestattet sind und die Schatten spenden.
Wie man an die Dinger kommt oder ob das Privatunterschlüpfe sind: keine Ahnung.
So, wie ich das sehe, bin ich der einzige Gringo hier. Und der älteste.
Die Erwachsenen sind zwischen 18 und 32 Jahre alt und dann komme ich.
Auch witzig, wie man mich anredet. Senor ist geläufig ind oft auch Padron. Papa geht immer (Anrede für alte Männer) und natürlich amigo oder my friend.
Ich kaufe mir, nachdem ich ein paar mal im Wasser war, eine leckere Chorizo (würzige Bratwurst) und schaffe es schon beim ersten Bissen, etwas Sauce auf mein weißes Hemd zu bringen. Toll!
Dann beschließe ich, den Restnachmittag in meinem Hotel auf der Dachterrasse zu verbringen. Hier gibt es bequeme Liegen, Hängematten und einen Jacuzzi.
Ja, hier kann man es aushalten.
Ich hatte noch überlegt, einen Ausflug zur Ciudad Perdida, zur verlorenen Stadt zu machen. Das ist wie Machu Pichu eine Stadt, die lange Zeit als verloren galt.
Das muss ganz toll sein, allerdings braucht man für diese ca. 50km Trekking-Tour 2-3 Tage, das ist mir dann doch zu heavy! Ohne Ausrüstung, Schuhe…..
Schade.
Abends streife ich wieder durch das Party- und Restaurantviertel.
Ein ganz schönes Restaurant fällt mir ins Auge und auf der Karte steht Churrasco.
Treffer. Sehr lecker.
Und wie ich da so sitze, kommt ein älterer Herr vorbei. So einer aus meiner Liga. Also auch ein Gringo, weißhaarig, halbwegs sportlich, kurze Hose, T-Shirt.
Der fällt hier auf, wie ein bunter Hund. Also wie ich.
Erst jetzt merke ich, dass hier wirklich nur Kolumbianer rumlaufen. In der Altersklasse von 20-40. Einige wenige 45jährige dabei. Ein paar von den fliegenden Händlern sind 50+
Ja, ich falle hier auf. Am Strand habe ich das deutlich gemerkt, aber hier zwischen den Kneipen war mir das nicht bewusst.
Wieder was gelernt….
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