Weiter nach Granada


Gestern Abend habe ich hier noch ein Pärchen kennengelernt, das aus Deutschland / Schweiz kam. Sehr interessant! Die sind von Guatemala aus gestartet und fahren morgen nach Costa Rica.  Also ziemlich genau anders herum. Die fanden El Salvador hochinteressant und sahen es als Land, was sich langsam für den Tourismus öffnet. Sie waren kurz in Honduras und haben meinen Entschluss, Honduras auszulassen, begrüßt. Nicaragua fanden sie Spitze.

Wir haben lange geredet, und das ist es, was ich auf Reisen so mag. Man lernt schnell Leute kennen und man findet schnell ein Thema, das alle interessiert. Mit meinen Erfahrungen konnte ich denen auch helfen. 

Abends war ich dann wieder am Strand und habe den Sonnenuntergang genossen…


Und heute geht es nach Granada. Die über 100.000 Einwohner zählende Stadt liegt am Ufer des Nicaraguasees und wurde Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet. Es ist die Partnerstadt von Frankfurt am Main.


Nach einem gemütlichen Frühstück mit Nicaraguanischem Kaffee verabschiedete Rob mich herzlich.




Gleich an der nächsten Ecke stand schon der Chickenbus nach Rivas und nach ein paar Minuten ging es auch schon los.

Ein paar Minuten später stieg ein offensichtlich blinder Mann zu. Er hatte eine Mundharmonika dabei und eine Blechdose, mit der man rasseln konnte.

Und er rasselte!








Er begann, zu singen, auf der Mundharmonika zu spielen und zu rasseln. Und dann begann er auch noch, in dem schwankenden und bockenden Buss zu tanzen. 

Was es nicht alles gibt….

Ich hatte dem „Schaffner“ gesagt, dass ich nach Granada will und tatsächlich sagte er in Rivas Bescheid. 

Dort stand auch schon ein normaler, 50 Jahre alter Bus mit laufendem Motor und fuhr sofort los. Ich hatte vorher den Fahrer gefragt: Granada? Und er hatte mit Managua geantwortet. 

Als ich nach hinten ging, fragte der Schaffner: Granada? Ich nickte und er zeigte auf die Tür. Verstehe das, wer will!

Leider war es sehr eng und ich saß mit dem Rucksack zwischen meinen Beinen nicht komfortabel. Andererseits: 2,50€ für 60 km Fahrt….

Es wurden lange   45 km, denn ein ganzes Stück vor Granada hielt der Bus an. Der Schaffner rief: Granada Granada, ich deutete auf mich und er nickte.

Also stieg ich aus und mit mir ein sehr hübsches, junges Mädchen.

Nun standen wir 2 da, zusammen mit 3 Tuktukfahrern und einem Taxi.

Alle waren sehr interessiert an uns, vor allem an mir, dem dummen Touristen. 

Spontan fragte ich das : Mädchen: sollen wir uns das Taxi teilen? und sie nickte. 

Das Taxi war ein Collektivo, es würde also erst losfahren, wenn es voll war. Sie redete mit den 3 Tuktukgangstern. 350 Cordobas pro Person war die Ausgangslage. (8-9€). Da ging sie aber gar nicht drauf ein und wartete, bis die Fahrer einen neuen Vorschlag machten.

Es ging hin und her und irgendwann sagte sie: komm!

Vor den Tuktuks warfen die Fahrer eine Münze, der Gewinner war unser Chauffeur!








Mit halsbrecherischem Tempo rasten wir in Richtung Granada und gut 20 Minuten später waren wir da. In dem Tuktuk habe ich übrigens besser gesessen, als in dem Bus. Wir hielten in einer kleinen Straße mit kleinen, alten Häusern mitten im historischen Zentrum von Granada. 


100m weiter war mein Hostel. Ein einfaches Zimmer ohne Airco, aber mit Ventilatoren. Und einem „shared Bathroom“, zugänglich von meinem und vom Nachbarzimmer. Auch spannend! 

Ich machte mich dann gleich auf, die Nachbarschaft zu erkunden. Nur ein paar Blocks entfernt war der zentrale Platz, den die Spanier immer gerne angelegt haben.










Und dahinter die Kathedrale, ohne die es auch keine spanische Stadt geben darf.

Und dann eine beeindruckende, ewig lange und schnurgerade Straße, die zum See führte. Sie war gesäumt von alten, kleinen, bunten Häusern, meistens Kneipen oder Restaurants, die jetzt aber noch nicht auf hatten. 










Wow, was für ein See. Man hat eher das Gefühl, am Meer zu sein, aber ich weiß, der Pazifik ist eher hinter mir. 

Wenig später habe ich dann den Markt entdeckt. Eine Markthalle, dahinter viel Selbstgebautes. Wackelige Dachkonstruktionen und enge Gänge mit vielen Ständen. 










Und dann die Kathedrale. Und eine weitere, alte Kirche. Und noch ein Platz…..










Granada ist ziemlich groß und man entdeckt immer wieder mal was Neues. Morgen werde ich mal strukturiert darangehen.

Heute steht noch eine Stadtrundfahrt an. 

Das Mädchen in der Rezeption hat mich darauf aufmerksam gemacht. Um 5 Uhr nachmittags.

Es war deklariert als free city tour, aber ich bin da skeptisch. Oft werden die Touren angeboten, und man soll geben was man denkt. Ich finde sowas doof und habe den Hostelbesitzer, der die Tour durchführt, direkt darauf angesprochen. 

Nein, sagte er. Die Tour kostet nichts. Er bietet sie standardmäßig an für Gäste, die länger als 2 Tage bleiben. Die buchen dann signifikant häufiger Touren bei ihm oder bleiben einfach länger, weil sie nun einen Überblick haben, was es hier alles zu sehen gibt. 










Die Tour war sehr liebevoll gemacht und die Historie ist wirklich interessant. Da ist das Unwesen, das der Pirat Captain Morgan hier getrieben hat und die Tatsache, dass der Kanal ursprünglich mal hier gebaut werden sollte, statt in Panama. Ich muss da noch eine Menge lesen…

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