Wieder mal ein Reisetag. Ich gehe in die Innenstadt und frühstücke in einer Bäckerei. Kaffee und Käsebrötchen. Das Käsebrötchen wird in der Microwelle „frisch gemacht“. Die Temperatur des Käses innen beträgt ca. 1200 Grad.
Ich schlendere noch über Plaza und Markt und hole mir eine Tüte Mangosaft. Lecker und erfrischend.
In der Stadt sehe ich von Ferne eine große Demo. Da wird immer empfohlen, einen großen Bogen drum herum zu machen. Außerdem knallt es wieder oft. Nicht schön!
Chicken-Busse
Mein Bus
Comida im Terminal
Die Bushaltestelle ist die gleiche, wie gestern. Als ich über die Straße gehe, steht der Bus schon da, und als mein linker Fuß auf dem Trittbrett war, fuhr er los.
Es ist immer ein Stunt, in dem schwankenden Bus das Geld aus der Tasche zu holen, Münzen zu identifizieren, zu zahlen, und das Wechselgeld irgendwie zu verstauen.
Und nicht beklaut werden.
Und nicht hinfallen.
Ein kräftiger Südamerikaner winkt mich zu sich und zeigt auf den freien Platz neben sich. Er hilft mit mit dem Rucksack und ich lasse mich neben ihn plumpsen. Auch er ist sehr freundlich und hilfsbereit, nur als er anfing über Staufenberg und Hitler zu sprechen, wurde es seltsam. Aber auch beim Aussteigen bot er an, mir auf dem Terminal meinen Weg zu zeigen.
Aber das Terminal kannte ich auch von gestern. Ich fand schnell meinen Bus und der fuhr auch gleich los. Ich bin heute echt schnell.
Der Bus ist modern und hat Klima, ist aber auch sehr eng. Solange ich eine Bank für mich habe, ist es ok. Es gibt einen Fernseher, da läuft ein Film (mit Ton), der nur aus Verfolgungsjagden besteht. Immer wieder steigen Verkäufer ein und schreien durch den Bus, um ihre Waren anzupreisen.
Medikamente!
Ladekabel
An manchen Bushaltestellen ist es vergleichbar mit der Werbepause im Fernsehen. Der Bus bleibt 3-4 Minuten stehen und 5 Händler gehen durch den Bus. Ich sitze in Reihe 5, das ist ungefähr die Position, an der sie üblicherweise ihre Parolen schreien, bevor sie durch die Reihen gehen. Anstrengend!
Schräg hinter mir sitzen 2 Frauen, eine tippt mir auf die Schulter und bietet mir Kuchen an.
Schön hier.
Nach ca. 1 1/2 Stunden sind wir in Santa Ana.
Santa Anna ist die zweitwichtigste Stadt in El Salvador. Sie wurde von den Maya unter dem Namen Cihuatehuacan gegründet und wurde, nachdem 1569 ein Erzbischof aus Guatemala eine Kirche gebaut hatte, in Santa Ana la Grande umbenannt. Heute leben ca. 260.000 Menschen hier und davon widmen sich leider viele der Kriminalität. Santa Ana ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Berge.
Am Terminal ist, wie immer, ein großer Markt. Es geht ziemlich turbulent zu (wie immer), ist laut (wie immer) und hektisch (wie immer).
Wahrscheinlich eine Kirche
2 km bis zum Hotel, das ist zu schaffen. Im Großraum des Marktes gibt es auch viel zu sehen. Ganz besonders fällt mir ein „lost place“ auf, der von Polizisten bewacht wird. Leider komme ich nicht näher ran. Als ich fotografiere, kommt ein grimmiger Soldat. Ich frage, ob ich reinkann (Frechheit siegt manchmal). Ich habe aber dann echt das Gefühl, dass es ihm leid tut, als er es ablehnen muss.
Später wird der Weg dann langweiliger, wobei die rechtwinkligen Straßen die Navigation wirklich einfach machen. Und dann sehe ich auch schon die Kathedrale vor mir. Hinter der Kirche ist meine Unterkunft.
Kathedrale
Leider kann ich erst um 15 Uhr einchecken, aber ich lasse mein Gepäck da und gehe zur Plaza, die natürlich auch an der Kathedrale ist. Dort sind viele Garküchen und man kann sich irgendwas aussuchen.
Ich entscheide mich für Brot mit Fleisch (pan con carne). Es ist ein kleines Mürbchen, wie die Hotdogs bei Ikea. Da kommen dann seltsame Zutaten rein, und wenn man auf die Frage „hot“ nickt, kann man lange Zeit den Mund nicht mehr zumachen. So ein Ding kostet 35 Cent. Wenig später habe ich mir noch eins gekauft, ohne „hot“. Das erste war besser.
Hier an der Plaza ist die Kathedrale, das Theater, das Verwaltungsgebäude der Stadt und es scheint ein zentraler Treffpunkt zu sein.
Leider gibt es hier auch wieder furchtbar viele Tauben; Kunststück, sie werden hier gefüttert. Tüten mit Futter kann man überall kaufen. Widerlich!
Der Ort scheint klein zu sein (zumindest das Zentrum) und es fühlt sich kühler an. 30 Grad sind es. Wir sind hier auf 640m Höhe.
Ich mache dann noch eine kleine Kirchenrunde. Die Kathedrale ist, wie erwartet, groß und duster. Hier ist auch nur die Front weiß gestrichen, der übrige Bau ist rot geklinkert. Es sind erstaunlich viele Besucher da und ich entdecke auch 2 Pärchen, die nicht aus Südamerika stammen. Ich bin also nicht alleine.
Sehr entspannt, der Kollege!
Ich war auch noch in der Iglesia de Calvario. Eine 200 Jahre alte Kirche im mexikanischen Stil. Flaches Dach, relativ schmucklos und freundlich hell. Sie erscheint mir auch angenehm kühl.
Hier kann man Geschenke bestellen…😄
An der Plaza, dem Parque Libertad, ist immer noch viel los. Pommes stehen hier hoch im Kurs. Jeder 2. Stand hat die im Programm. Komischerweise sind viele Stände leer, nur vorne an einem Stand stehen 20 Leute in der Schlange. Warum wohl….
Meine Unterkunft ist einfach, aber die Leute sind nett. Und die Lage ist natürlich Top. Morgen möchte ich mir gerne ein Moped leihen….
Kommentare
Kommentar veröffentlichen