Chalchuapa

Am Anfang war mein Aufenthalt hier in El Salvador nicht durchgeplant, weil ich nicht wusste, ob und wie das hier mit dem Scooter funktioniert. Miete ich den in San Salvador und fahre damit nach Santa Ana oder miete ich den hier. Jetzt steht der Plan. Ich habe Santa Ana um einen Tag verlängert und morgen fahre ich nach La Liberdad. War schwer, da ein Zimmer zu kriegen, aber über Airbnb habe ich jetzt etwas. Bin gespannt.



Heute hatte ich wieder den Scooter und bin nach Chalchuapa gefahren. Da sind die Maya-Ruinen von Tazumal. Es ging eine ganze Weile über die Panamerikana und nur ein kleines Stück über kleinere Straßen. Aber auf jeden Fall angenehm zu fahren. Aber heiß!


Die Anlage habe ich schnell gefunden und schnell war ich auch 5$ ärmer. Dabei habe ich Schaf einen Fehler gemacht. Vor mir war eine Frau, die für eine ganze Reisegesellschaft bezahlte. Und als ich dann ein Ticket haben wollte, fragte der Typ, ob ich zu der Truppe gehöre! Ein einfaches „Si“ hätte gereicht…










Aber egal. Die Ruine war nicht groß, aber deutlich besser erhalten, als z.B. San Andres. Obwohl der Volcano de Santa Ana heute noch aktiv ist. Leider durfte man auch hier nur auf wenige Pyramiden steigen, aber es hat Spaß gemacht.










War aber auch frustrierend. Auf dem Gelände waren 3 oder 4 Schulklassen. Alle so zwischen 10 und 13 Jahre alt. Während ich mich mühsam die 50cm hohen Stufen hoch quälte, machten die da einen Wettlauf draus. 

Leider fehlten mir viele Informationen; die hätte es in dem dazugehörigen Museum gegeben, das aber leider zu hatte. Renovierung. 














Ich fragte den Wachmann nach dem Museum, und er erklärte mir das mit der Renovierung. Ich meinte dann, dass ich doch volle 5$ bezahlt habe.

Das war ihm sichtlich unangenehm, und natürlich war er der falsche Ansprechpartner. Ich klopfte ihm auf die Schulter (nicht auf die, wo das Gewehr hing) und meinte: nur Spaß!






Tazumal ist seit 5000 BC von Menschen besiedelt. Die Maya-Siedlung, die hier war, ist viel größer, als das, was man sieht. Aber vieles liegt unter der heutigen Stadt.


Es war heiß und irgendwie sah es weniger dunstig aus. Daher beschloss ich, noch mal zum Lago Coatepeque zu fahren. Gestern war ich  am Ostufer, heute wollte ich es mal im Westen versuchen.

Bingo. Die Sicht war wirklich etwas besser. Und hier am Westufer sind unten am See mehrere Restaurants und Strände, man kann also runterfahren. Das tat ich dann auch und fragte bei einem Restaurant, ob ich Bilder machen dürfe. 










So kam ich wenigstens mal auf 3-4 m an den See heran. Mit den Bergen ringsherum sieht er wirklich toll aus. 

Ich hatte gehofft, dass ich komplett um den See fahren könnte, aber das ging leider nicht. Irgendwann hörte die Straße auf. 

Also bin ich zurück und noch mal an das Ostufer gefahren. Auch hier war die Sicht etwas besser. Ich machte an einem kleinen Kisok halt und kaufte mir Kaffee. 




Der Besitzer war unheimlich nett und wir radebrechten ein wenig. 

Wieder ein netter Kontakt. 










Ich fuhr weiter, und 100m dahinter war noch ein Restaurant. Ein Kellner stand an der Fahrbahn und winkte mit der Speisekarte.

No!

Auf der anderen Straßenseite stand ein weiterer Kellner, auch mit Speisekarte, auch winkend.

No, no!

Aber beide waren sehr hektisch und zeigten nach unten. Es dauerte noch 3-4 Sekunden, bis bei mir der Groschen fiel: der Seitenständer war noch ausgeklappt. So passieren ganz fiese Unfälle. 

Hier in Europa kann man den Motor nicht starten, wenn der Ständer unten ist, aber Honda Salvador sieht das anders..

Glück gehabt.

Danke!










Ein paar Minuten später kam ich zu einer Stelle, an der ein dicker Ast mit Blättern auf der Straße lag. An der Spitze hing eine Warnweste. Dahinter lagen auch noch kleine Büsche auf der Fahrbahn. Was war hier passiert? Als ich um die nächste Kurve kam, sah ich es. Ein dicker LKW war liegengeblieben. Unfallstellensicherung auf Salvadorianisch. Klappt super.


Da ich noch Zeit hatte, bin ich zu den Cascadas de Santa Ana gefahren. Einfach so. Das ist ein Freizeitpark mit allerlei Wasserspielen, aber es war unspektakulär und da war auch nichts los. Auch mein Versuch, einfach mal so in eine Nachbarstadt zu fahren und mich umzusehen: da ist nirgends was los. Das Leben ist in San Salvador oder in den größeren Städten, die mindestens eine Kathedrale haben. 


Also zurück zum Hotel und Scooter abgegeben. Fazit: war eine gute Idee. Fahren macht hier Spaß und man ist sehr unabhängig. Und die Honda war nett. Bloß beim Tanken traf mich der Schlag. 4,75$ stand an der Zapfsäule. Aber dann sah ich es: pro Gallone. Das sind dann moderate 1,19 pro Liter. Ich glaube, ich bleibe hier.


Hier im historischen Zentrum gibt es auch noch einen Markt. Er ist von außen nicht einsehbar und innen sehr dunkel. 

Heute wollte ixh aber doch mal da reinschauen. Viele Stände hatten noch zu, aber einige waren geöffnet. Es gab alles: Kosmetik, Obst, Gemüse, mehrere Friseure und auch eine Ansammlung von Comidas. An vielen Stand „Cocktails“ dran und leider war ich zu spät hier. Cocktails sind hier Dinge wie Ceviche oder Krabbencoctails und ähnliches. Aber es gab auch reichlich Buden mit Bier. 












Anfangs habe ich mich schwergetan, mir irgendwo ein Bier zu kaufen. 

Klar, bin ich hier der Exot. Aus den Augenwinkeln werde ich betrachtet und gerade an den Bierständen zwinkern mir einige 55igjährige Frauen vielversprechend zu. 

An einer „Kneipe“ (4 Klappstühle und ein Kioskfenster) nickt mir ein Mann zu und zeigt auf einen freien Platz. Erst gehe ich vorbei und dann denke ich: komm!


An dem Stand waren 2 Frauen (Besitzerinnen), der Typ und ich. An den Ständen davor und dahinter wurde man aufmerksam.




Schon bald fing die Vernehmung an und die Antworten wurden auch an die anderen weitergegeben. Es gab Selfies und mein neuer Freund ließ es sich nicht nehmen, mein Bier zu bezahlen. Ich sollte noch eins trinken, aber das wäre der Anfang vom Ende gewesen.

Ich bedankte mich artig und ging. An den andere Ständen wurde immer irgendwas gesagt oder auf einen leeren Stuhl gedeutet: ich war der Star des Nachmittags! 








Auf dem Weg zu Hotel wurde es schnell sehr dunkel und stark windig. Und kaum war ich im Zimmer, brach draußen auch die Hölle los. Aber Regen war hier schon ein paar Tage lang angesagt. Abends ist ok! 

Kommentare

Kommentar veröffentlichen